
Tiefziehteile
Vielfältige Alleskönner
Das Tiefziehen ist ein Fertigungsprozess, bei dem Kunststoffplatten oder -folien durch Erhitzen in eine gewünschte Form gebracht werden. Der Vorgang ermöglicht es, Produkte in verschiedenen Formen und Größen herzustellen, die anschließend für Verpackungen verwendet werden können.
Tiefziehteile werden meist als Blisterhauben, Inlays oder Trays verwendet. Sie sind besonders individualisierbar, halten das Produkt in der gewünschten Position und schützen es vor Beschädigung.
Funktionsweise
Tiefziehteile werden sehr präzise an eine Produktform angepasst. Eine Kunststofffolie oder -platte wird dazu erhitzt und mithilfe eines Vakuums in die gewünschte Form gebracht.
Als Hauben oder Inlays finden sie dann Anwendung, wenn Einzelteile in einer bestimmten Anordnung präsentiert werden sollen oder wenn Produkte in Ihrer Umverpackung fixiert und gesondert präsentiert werden sollen. Das Prinzip ist z.B. bekannt durch Adventskalender, Kosmetiksortimente oder Tablettenblister.
In Form von Trays werden sie eingesetzt, um Einzelteile fixiert zu positionieren und im Handel zu präsentieren. So können kleinere Produkte, wie beispielsweise Lippenpflegestifte, ohne viel Aufwand aus der Transportverpackung entnommen und direkt im Laden platziert werden.
Besonderheiten
Tiefziehteile sind höchst individuell gestaltbar. Der Fantasie sind hinsichtlich Farbe, Material und Ausführung kaum Grenzen gesetzt. Sogar einige Schaumstoffe lassen sich tiefziehen.
Ihre Vielseitigkeit macht Tiefziehteile für unterschiedlichste Anwendungsbereiche attraktiv. Dabei wird ihre Wirkung gerade in der Produktpräsentation oft unterschätzt: Tiefziehteile können bei cleverer Gestaltung nicht nur die Handhabung für Kund*innen erleichtern, sie ergänzen das Produkt auch um eine edle, hochwertige Erscheinung.
Material & Entsorgung
Tiefziehteile können aus verschiedenen Materialien hergestellt werden. Dabei reicht das Portfolio von dünnen, transparenten rPET-Folien über stabiles PVC oder beflockte PES-Folien bis hin zu stoßdämpfendem Schaumstoff. Welches Material sich am besten eignet, hängt von dem Anspruch an Design, Festigkeit, Hitzebeständigkeit und Transparenz sowie der Recyclingfähigkeit ab.
Die Entsorgung von Tiefziehteilen ist ebenso abhängig vom Material, wie ihre Recyclingfähigkeit. Grundsätzlich sind Tiefziehteile aus recycelten Monomaterialien einfach in der gelben Tonne dem Wertstoffkreislauf zuführbar. Die Recycelbarkeit von Verbundstoffen ist hingegen geringer.
Einschränkungen
Tiefziehteile werden immer mit einem eigens angefertigten Werkzeug hergestellt. Da Tiefziehteile dabei meist passgenau an ein Produkt angepasst werden, muss dafür ein eigenes Werkzeug hergestellt werden. Die Herstellung von solchen Tiefziehwerkzeugen ist recht kostenintensiv und lohnt sich eher für hohe Auflagen. Auch das korrekte Einstellen der Maschine erfordert zu Beginn einiges an Aufwand.
Produktspezifische Tiefziehhauben eignen sich also gerade bei großer Stückzahl oder langfristigem Investment – denn ist das Werkzeug einmal gefertigt, kann es sehr lange verwendet werden und die zusätzlichen Materialkosten sind recht gering.
Zusammenfassung
Das Tiefziehen ist ein flexibles Verfahren, das für viele Produktgruppen Anwendung findet. Es ermöglicht die Herstellung von Verpackungen aus einer Vielzahl von Kunststoffen, wobei die Wahl des Materials je nach Anforderungen wie Festigkeit, Temperaturbeständigkeit und Recyclingfähigkeit getroffen wird. Das Tiefziehverfahren wird vor allem dort eingesetzt, wo maßgeschneiderte Verpackungen oder Bauteile erforderlich sind, die sich präzise an ein Produkt anpassen sollen. Sie bietet eine recht kostengünstige Möglichkeit zur Serienproduktion, erfordert jedoch eine genaue Kontrolle der Prozessparameter, um die Qualität des Endprodukts zu gewährleisten.